Innovationsentwicklung mit der Design Thinking Methode

Die Geschwindigkeit, mit der heutzutage “Innovationen” aus den Boden gestampft werden ist wohl nur mehr schwer zu begreifen. Start Ups überholen die großen Konzerne, agiles Arbeiten ist in aller Munde und wer auf diesen Innovationsentwicklungs-Zug noch nicht aufgesprungen ist, wird wohl das Rennen nicht mehr für sich entscheiden können.

Aber was ist eigentlich eine Innovation?

Laut Duden wird Innovation, im wirtschaftlichen Kontext, wie folgt beschrieben: 

Realisierung einer neuartigen, fortschrittlichen Lösung für ein bestimmtes Problem, besonders die Einführung eines neuen Produkts oder die Anwendung eines neuen Verfahrens…”

Lasst uns hier mal auf die “Einführung eines neuen Produkts” fokussieren. Wie kann ich es schaffen, eine echte Innovation auf den Markt zu bringen, wenn sich der Markt so unglaublich dynamisch entwickelt? Geld, Mann und Frauen-Power stehen nur begrenzt zur Verfügung und  in Relation zur Zeit, ist es schier unmöglich alle meine Ressourcen darauf zu verwenden, eine echte Innovation hervorzubringen. Davon ausgenommen sind vielleicht alle Big-Player die ihre eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung haben, die sich tagein tagaus mit der Innovationsfindung beschäftigen. Aber seien wir uns mal ehrlich, wie viele Unternehmen können sich hier hinzuzählen?

Muss es denn immer gleich eine bahnbrechende, noch nie dagewesen Innovation sein oder kann ich auch mit kleinen Innovationen beginnen? Für mich liegt die Antwort hier ganz klar auf der Hand und ich bin davon überzeugt, dass viele kleine Schritte am Ende des Tage auch ans Ziel führen und eine Veränderung herbeischaffen können. Rom wurde ja schließlich auch nicht an einem Tag erbaut. 😉

Die viel wichtigere Frage ist doch eher das “Wie” komme ich selbst zu diesen kleinen Innovationen? Welche Methoden kann ich in meinem Unternehmen oder vielleicht sogar in meinem privaten Umfeld anwenden um Veränderung herbei zu führen?

Eine Antwort auf diese Frage kann ich mit der Design Thinking Methode anbieten. Eine mittlerweile sehr bekannte und etablierte Methode zur Innovationsentwicklung. Design Thinking wurde im Silicon Valley groß gemacht. Ein Pionier der ersten Stunde, der sich wohl auch als Mitbegründer dieser Methode bezeichnen darf, ist David Kelley. Der CEO und Gründer von IDEO und Professor an der Stanford University hat bereits in den 90er Jahren mit dieser Methode erfolgreich gearbeitet und dieses Mindset in den letzten 30 Jahren auf der ganzen Welt verbreitet. Das wohl bekannteste Institut im deutschsprachigen Raum ist das Hasso-Plattner-Institut für Design Thinking in Potsdam. Gegründet und gefördert von SAP Gründer Hasso Plattner.

Design Thinking ist eine nutzerzentrierte Innovationsmethode für multidiszplinäre Teams die für eine komplexe Problemstellung eine innovative Lösung finden wollen. Der Mensch steht in allem Denken und Handeln im Mittelpunkt und muss in jeder Problemstellung zu finden sein. Ist kein Nutzer von deiner Problemstellung betroffen, dann gibt es andere Wege, wie du eine Lösung zu deinem Problem finden kannst.

Was sind also die drei Grundvoraussetzungen?

  1. Ein multidisziplinäres Team
  2. Der Design Thinking Prozess
  3. Ein variabler Raum

Kann ich diese drei Punkte mit einem Ja beantworten, dann steht der nächsten Innovation wohl nichts mehr im Wege. 

Ad multidisziplinäres Team: Je größer die Diversität, die ich in den Teams habe, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass etwas Neues entstehen kann. Jeder von uns hat unterschiedliche Sichtweisen auf die selben Dinge und dieser Umstand kann im Prozess neue Türen öffnen, Ideen aufeinander aufbauen und die Kreativität ins fließen bringen.

Ad Design Thinking Prozess: Ein klassischer DT-Prozess, den ich in meiner Ausbildung auf der DesignThinkingCoach Academy erlernt habe, besteht aus sechs Phasen. Die ersten drei Phasen befinden sich im Problemraum (Understand, Observe, Point of view) und die zweiten drei Phasenim Lösungsraum (Ideate, Prototype, Test). Wichtig dabei zu erwähnen ist die Iteration. Ich habe zu jedem Zeitpunkt die Möglichkeit zu iterieren, soll heißen, die Ergebnisse kritisch zu betrachten, Fehler zuzulassen, einen Schritt zurück zu gehen und nochmal durchzustarten. Das alles passiert in vielen kleinen Sprints mit Timeboxing. Die Einheiten sind zeitlich begrenzt und wenn die Zeit abgelaufen ist, dann gibt es auch kein Weiterarbeiten mehr.  Am Anfang sind diese Sprints sehr gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn man Meetings ohne Struktur gewohnt ist, aber nach kurzer Zeit will man das Timeboxing nicht mehr missen.

Ad variabler Raum: Im besten Falle stehen jedem Teammitglied ca. 5m2 zur Verfügung in dem sich die Person frei bewegen kann. Gearbeitet wird meist im Stehen und an Pinnwänden mit Post-its, Stift und den Händen.

Möchte ich diese Methode in meinem Unternehmen testen, ist es am Anfang sicher sinnvoll einen Design Thinking Coach hinzu zu ziehen. Der Coach führt das Team durch die einzelne Phasen, kann rechtzeitig intervenieren, wenn Herausforderungen im Prozess entstehen und ist auch dafür verantwortlich dass am Ende des Tages Ergebnisse präsentiert werden können.

Wann bist du bereit für deinen ersten Innovationsworkshop?